Gut 1.400 Zuschauer hatte die altehrwürdige KHH-Halle schon lange nicht mehr begrüßen dürfen.
Die zahlreichen Zuschauer kamen beim spannenden 36:31 (17:16) Viertelfinalerfolg der Erlanger mA-Jugend gegen den HSV Hamburg dann voll auf ihre Kosten.
Tanzgruppe, internationaler Top-DJ, Spalier- und Einlaufkinder, fränkische Getränkespezialitäten umrahmten zwei bis in die Haarspitzen motivierte Nachwuchsteams die ins dt. Halbfinale einziehen wollten.
Über die 60 Min. entwickelte sich ein hochinteressantes Jugendspiel 2er aufopferungsvoll kämpfender Teams.
Die Anfangsphase gehörte den wie gewohnt wurf-, zweikampf- und torwartstarken Hansestädtern.
Erlangen konnte sich bis zur Halbzeit aber stabilisieren und mit 17:16 in Führung gehen.
Kurz nach Wiederanpfiff, mit weiterhin leichten Vorteilen für die Hausherren, folgte der vermeintliche Schockmoment.
Die Hausherren verloren in der 38. Minute völlig überzogen mit roter Karte ihren Toptorjäger Lars Genz und damit auch den Anschluss. Rückstand 22:24 in der 44. Spielminute.
Das Momentum des 1/4 Finals schien in Richtung Hamburg zu kippen.
Was aber in den letzten 15 Minuten des Spiels nun folgte, ist rein sportlich schwer zu erklären.
Ob es die diese Saison vielzitierte und mehrfach angewandte Siegermentalität, eine sich über die Monate angeeignete Cleverness und Erfahrung, der verdiente Lohn harter Arbeit, die individuelle Klasse, die Stimmung in der Halle oder ein gesunder Mix von allem war, bleibt das große Erfolgsgeheimnis der jungen Erlanger Mannschaft.
Messbar war dagegen das Ergebnis.
36:31 -> ab ins Halbfinale -> Jubelstürme auf den Rängen und Dröhnen aus den Boxen.
Mit dem großen Erfolg steht das Team von Tobi Wannenmacher und Jan Kauer zum zweiten Mal in Folge im Halbfinale um die dt. Meisterschaft.
Ein Meilenstein im Erlanger- und bayerischen Nachwuchshandball.
Der nächste Härte- und Stresstest für die Mannschaft folgt am Sonntag, 11.5. beim TSV Bayer Dormagen, ein ebensolcher für die altehrwürdige KHHH am Samstag, 17.5. um 19 Uhr beim Rückspiel um den Einzug ins Finale der deutschen Meisterschaften.
Fotos Olaf Kerber und Harald Sippel