Die jungen Damen um Jule Fuchs haben am Samstag, 05.04.2025 eindrucksvoll gezeigt, welche herausragende Entwicklung sie im letzten Jahr genommen haben. Mit 36:29 wurde Schwabmünchen in ihre Schranken verwiesen und damit konnte die Meisterschaft klar gemacht werden.
Dabei sah es Anfang des Jahres 2025 gar nicht danach aus. Gegen Forst United musste wieder, wie im schon im Hinspiel, eine Niederlage hingenommen werden. Auch wenn unterm Strich gesagt werden muss, dass Forst an diesem Tag die bessere Mannschaft war, war es frustrierend, dass sie das vor allem ihrer recht defensiven Abwehr zu verdanken hatten. Nun ist es aber so, dass in der C Jugend eine offensive Abwehr vorgeschrieben ist, was aber leider vom Unparteiischen kaum (eine gelbe Karte) geahndet wurde. Somit mussten sich die HCE Mädels mit 26:30 geschlagen geben.
Gegen Regensburg war dann Frustabbau angesagt. Mit Speedhandball über 50 Minuten wurde der ESV in eigener Halle regelrecht überrollt und trotz 42 Toren wurden sogar noch einige Chancen liegen gelassen. Danach ging es zu ungewöhnlicher Zeit, Freitag abend, nach Schwabmünchen. Das Spiel musste immer wieder verschoben werden, da der BHV ausgerechnet an diesem Wochenende eine Kadermaßnahme platzierte, die aber nicht im Rahmentrainingsplan abgestimmt war. Da der HCE und auch Schwabmünchen ohne ihre Kaderspielerinnen kaum spielfähig ist, waren viele Telefonate und emails nötig, damit das Spiel stattfinden konnte, aber auch die Kaderspielerinnen die Maßnahme nicht verpassten. Schwabmünchen hat eine starke athletische Rückraumachse die den HCE Mädchen große Probleme bereitete. Zu Anfangs war eine gewisse Nervosität zu spüren, die sich in einer ungewöhnlichen Abschlussschwäche zeigte. Aber die Mädchen zeigten trotz ihrer jungen Jahre ein Selbstbewusstsein, welches es ihnen ermöglichte sich immer mehr in das Spiel reinzuarbeiten. Zwar lag man zur Halbzeit mit 3 Toren hinten, aber eine Umstellung im Angriff schaffte es, die Abwehr von Schwabmünchen herauszufordern. Es wurde ohne Kreis gespielt und somit sah sich die Abwehr 4 Rückraumspielerinnen gegenüber. Sobald der HCE einen Übergang spielte, war das für die Abwehr kaum mehr zu verteidigen. Und so arbeitete der HCE sich Tor um Tor heran und konnte in der 36. min das erste Mal ausgleichen. Ab da zeigte sich auch die sehr gute körperliche Verfassung des HCE. Während Schwabmünchen immer mehr Körner ließ gaben die Mädels um Jule Fuchs Vollgas und konnten bis zur 45. min auf 4 Tore davon ziehen. Absolut verdient nahm der HCE die Punkte mit nach Haus.
Als nächster Gegner wurde HT München in Erlangen empfangen. Das Hinspiel fiel sehr deutlich für Erlangen aus, aber man war auf der Hut denn der HT hatte Schwabmünchen ein unentschieden abgetrotzt. Und schon die ersten Minuten zeigten, dass die HCE Mädels gut zu tun hatten, gerade die linke Angriffsseite vom HT in den Griff zu kriegen, was dazu führte dass man mit zwei Toren Rückstand in die Kabine ging. Aber das Selbstbewusstsein der jungen HCE Damen war unerschütterlich und direkt nach Wiederanpfiff wurde HT München überrollt. Mit einem 5 Tore Lauf wurde eine Führung herausgespielt die bis zum Ende des Spiels nicht mehr abgegeben wurde. Und so konnten auch diese Punkte auf das Guthaben Konto gebucht werden. Als nächster Gegner wartete Mintraching, der vermeintlich schwächste Gegner in der Liga. Dennoch war die Ansage ganz klar, dass man auch solch ein Spiel erst mal gewinnen muss und die Mädels mit allem Respekt in dieses Spiel gehen sollten. Die HCE Mädels zeigten von den ersten Sekunden an, dass sie dieses Spiel dominieren wollen und damit die Punkte auch zu Hause behalten wollten. Nach dem 1:1 kam der Express ins Laufen und Tor um Tor setzte sich der HCE ab. Auch wenn Mintraching phasenweise herankam war dennoch klar, dass sie es nicht schaffen würden den Erlangern ein Bein zu stellen. Nach diesem Sieg schielten alle Richtung Tabelle. Es waren noch drei Spiele und das ausgerechnet gegen Landshut und Schwabmünchen sowie SV München Laim, die defenetiv stärker waren, als der Tabellenplatz zeigte. Zuerst mal ging es nach Landshut. In der Quali wurden der HCE von Landshut aus der Halle gekegelt, im Hinspiel während der Saison, gab es die Revanche und man konnte das Spiel mit 2 Toren gewinnen. Landshut überzeugt durch schnelle wendige Spielerinnen, mit einer frechen und schnellen Linkshänderin auf der Außenbahn und durch Tempospiel von Min 1 bis Min 50. egal wie viele Wechselspielerinnen zur Verfügung stehen. Der HCE startete super in das Spiel und konnte mit 1:5 in Führung gehen. Bis kurz vor der Halbzeit aber stand es 17:17. Nach der Halbzeit wogte das Spiel dann hin und her. Keine Mannschaft konnte sich wirklich absetzen aber in der 40. war das Momentum auf Seiten der Landshuter als sie das 31:27 markierten. Aber der HCE hatte in der Saison immer wieder mit Rückständen zu tun und so war es klar, dass sie sich nicht aufgeben würden. Lena Stöhr warf in der 50. min das Führungstor und es waren noch 6 sec. auf der Uhr. Allerdings war die schon erwähnte Linkshänderin Gedankenschnell und schaffte es noch das Unentschieden zum 36:36 zu werfen. Schlussendlich konnte HCE sich glücklich schätzen, dass sie den Punkt mitnehmen konnten, und hatten eine bessere Ausgangsposition als Landshut. Denn aufgrund des Sieges in der Hinrunde war klar – werden die letzten beiden Spiele gewonnen ist der HCE Bayerischer Meister. Am 29.03. ging es dann nach München Laim. An diesem Tag war zeitgleich am Vormittag BHV Landesstützpunkttraining. Vom HCE waren 8 Spielerinnen also schon am morgen 2,5 h in der Halle. Und somit zeigte sich, dass auch dem HCE irgendwann mal die Puste ausgeht. Fehlwürfe, ungewöhnlich viele Fehlpässe, eine schwache Abwehr führte dazu, dass Laim es fast schaffte, dem HCE noch einen Punkt oder gar beide Punkte abzuringen. Aber auch hier zeigte sich schon, dass die Mädels ihr definiertes Ziel, das sie in der Vorbereitung ausgesprochen haben, weiter verfolgen und alles dafür tun wollten um das Spiel zu gewinnen. In der 49. Min konnte eine 4 Tore Führung herausgespielt werden und Laim reichte dann die Zeit nicht mehr um diesen Rückstand aufzuholen. Aber mit 31:32 fiel das Ergebnis denkbar knapp aus.
Und nun kam es tatsächlich zum ShowDown in der Karl-Heinz-Hirseman-Halle mit Schwabmünchen zu Gast. Auch diese waren noch im Rennen um die Meisterschaft: Gewinnen sie das Spiel gegen den HCE und Landshut verliert ihr letztes Spiel gegen Forst United, wäre Schwabmünchen der lachende Dritte gewesen. Im Vorfeld hatte der HCE leichte personelle Probleme, denn zeitgleich fand der Nord-Cup der weiblichen D-Jugend statt. Drei Spielerinnen der D sind fester Bestandteil in der C Jugend und gerade in der Abwehr eine wichtige Unterstützung. Zum Glück war der Spielplan des Nord-Cups so gestaltet, dass die drei Kücken die Spiele für die D-Jugend absolvieren konnten und auch für die C-Jugend zum Einsatz kamen. Die HCE Mädchen waren vor dem Spiel sehr nervös, aber sie strahlten auch einen unbändigen Willen aus dieses Spiel zu gewinnen.
Schon in den ersten Minuten war zu sehen, dass Jule Fuchs und Lena Stöhr einen absoluten Sahnetage erwischt haben. Immer wieder konnte das Spiel über den Kreis aufgezogen werden und wurde mit Torerfolgen belohnt. Aber auch Vicky Rudolph im Tor brachte Schwabmünchen zur Verzweiflung und hielt den HCE Mädels den Rücken frei. Und somit führte der HCE zur 14. min schon mit 6 Toren. Aber Schwabmünchen gab sich nicht auf und konnte die technischen Fehler im Angriff und auch ein paar Unaufmerksamkeiten in der Abwehr für sich nutzen und bis zur Pause auf 2 Tor verkürzen. Fast wäre es sogar nur ein Tor gewesen, aber Bella Krdzalic sah Milla Strelow frei am Kreis und diese verwandelte souverän. Die Pausenansprache konnte sehr kurz gehalten werden. Weiter so, es ist ein fantastisches Spiel. Und genau so gingen die Mädels in die zweite Halbzeit. Sie kämpften aufopferungsvoll in der Abwehr mit Lina Zahn im Kasten, die alles tat um diesen sauber zu halten. Und im Angriff funktionierte ein ums andere Mal das Spiel über den Kreis. Ab der 42. Minute war klar, das Spiel wird gewonnen. Als dann eines der Kücken, Leni Hanauer zum 36:29 traf und 6 sec später das Spiel abgepfiffen wurde, gab es kein halten mehr.
Rückblickend kann gesagt werden, dass die jungen Damen sich innerhalb einer Saison unglaublich weiter entwickelt haben. Wenn man sich die Quali anschaut, die gerade eben so geschafft wurde und nun diesen Abschluss, kann man nur den Hut vor dem unbedingten Siegeswillen der Mädels ziehen. Einige Spiele wurden vor allem aufgrund der körperlichen Fitness gewonnen, andere aber auch weil sie schon ein Selbstverständnis entwickelt haben, dass sie jedes Spiel gewinnen können.
Zum Abschluss noch ein Riesendankeschön an die Eltern, die jederzeit die Fahrdienste, das Catering sowie den Support auf der Tribüne übernommen haben. Es war eine tolle Saison und die Krönung mit dem Titel Bayerischer Meister absolut verdient.
Die Meister-Mannschaft: Lina Zahn, Vicky Rudolph, Lara Krois, Kaja Jürgensen, Stella Scheller, Milla Strelow, Bella Krdzalic , Belli Schineller, Jule Fuchs, Lena Stöhr, Selma Rau, Noemi Stephan, Leni Hanauer , Marie-Lou Hofmann.
PS. die weibliche D-Jugend schaffte dann noch den Clou und gewann gegen die JSG mit 2 Toren und somit den Nord-Cup. Wie viele Handballerinnen haben das wohl in ihrem Leben schon erreicht: Zwei Titel an einem Tag. Gratulation Leni, Lara und Kaja! Super Leistung! Und natürlich eine großartige Leistung der gesamten D-Jugend Mannschaft!