Zahn links, Zahn rechts war im letzten Spiel vor Weihnachten permanent zu hören. Was nach einer Zahnbehandlung klingt oder nach einer dauernden Kommunikation mit der Torhüterin Lina Zahn ist schlichtweg eine Auslösehandlung der Mädels in ihrem Positionsangriffsspiel.
Nach dem Spiel gegen HT München gab es noch zwei recht deutliche Siege gegen München Laim sowie Mintraching. Die Mädels konnten in beiden Spielen ihr schnelles Angriffsspiel aufziehen und gerade in der zweiten Halbzeit, als die Gegnerinnen müde wurden, ihre schnellen Gegenstosstore erzielen. Gegen Mintraching sah es am Anfang noch etwas mühsam aus, da einige Mädels am Vormittag beim Landesstützpunkttraining des BHV waren und da schon einiges an Beinarbeit abliefern mussten. Daher wollten in den ersten Minuten die Angriffe nicht ganz so erfolgreich sein wie man es gewohnt war. Die Mintrachinger Mädels wiederum nutzten ihre Chancen und konnten gar in Führung gehen. Bis kurz vor dem Halbzeitpfiff war aber dann der HCExpress warm gelaufen und trotz müder Glieder konnte ein ums andere Mal ein Tor erzielt werden und die Mädels gingen mit einem Polster von 5 Toren in die Pause. Diesen Vorsprung ließen sie kaum mehr schmelzen und gewannen am Schluss verdient mit 9 Toren auch wenn sich Mintraching immer wieder aufbäumte und mit guten Aktionen die HC Abwehr stehen ließ. Doch die jungen Damen zeigen schon eine gewisse Abgeklärtheit und als dann auch die Torhüterinnen sich immer mehr Wurfbilder merkten und die Bälle abfingen, war klar dass der Sieg nicht mehr abgegeben wird.
Am 7.12.2024 kam es dann zum mit Spannung erwarteten Duell gegen den Tabellenführer aus Landshut. In der Qualifikation hatten die HCE Mädchen noch das nachsehen und das nicht zu knapp. Mit 26:32 bei einer Spielzeit von 40 min. schepperte es recht häufig im Kasten des HCE. Es war also spannend zu sehen, wie sich beide Mannschaften in den letzten Monaten entwickelt haben.
Landshut lebt von einer hohen Schnelligkeit, Passgenauigkeit und Sophie Mühlbauer. Ihre ‚Wackler‘ zur und gegen die Wurfhand sind so unwiderstehlich gut, dass kaum eine Abwehrspielerin Chancen hat sie fair zu stoppen. Noemi, Bella und Jilien gaben ihr bestes und auch das Kücken Kaja versuchte alles um ihr das Angriffspiel zumindest zu erschweren und somit den Torhüterinnen zu helfen. Wie erwartet war es ein spannendes Spiel. Auch wenn Landshut mit nur einem Auswechselspieler antrat standen sie 50 min lang auf dem Gaspedal. So war es auch Landshut die das Führungstor erzielten, welches aber von Jule direkt im Gegenzug egalisiert wurde. Und so ging es dann fröhlich weiter. In der 4 Minute konnte der HCE eine zwei Tore Führung erzielen, als dann Vicky gleich noch einen 7 Meter entschärfte war der Jubel groß. Leider vergab im Gegenzug Jule ihre 7 m Chance, was sie aber in der 8. min wieder wett machte. So ging es im hohen Tempo weiter. Leider wurde dann Vicky mit einem heftigen Kopftreffer ausgeknockt und auf die Bank gezwungen, aber Lina Zahn war sofort heiss gelaufen und entschärfte einen Ball ums andere und so konnten die HCE Mädels auf 4 Tor davonziehen. Aber Landshut ist eine starke, selbstbewusste Mannschaft und trotz Unterzahl und kaum Wechseloptionen hielten sie das Tempo hoch. Zur Halbzeit stand es 17:15 aber Landshut verkürzte zum Start der zweiten Halbzeit auf 17:16 um dann sogar in der 29. Minute mit 17:18 in Führung zu gehen. Aber schon im nächsten Angriff konnte der HCE durch Noemi wieder ausgleichen und Belli warf die Mädels wieder in Führung. Und diese Führung gaben sie vorerst nicht mehr ab, auch wenn Landshut zu keiner Zeit einbrach. In der 36. Minute führten die Erlanger Mädels mit 5 Toren doch Landshut gab sich nicht geschlagen. Die einzige Ermüdung die man vielleicht erkennen konnte war, dass gleich ein zweites Mal, ein Torwurf voll am Kopf der Torhüterin landete. Diesmal bei Lina, zum Glück kein Zahn, aber das Auge war zwar nicht so schwer getroffen, aber weiterspielen war nicht möglich. Also übernahm Vicky wieder den Job zwischen den Pfosten. In der 44. Minute erzielte Landshut das Unentschieden zum 30:30 und es war nun die Frage, auf welche Seite das Spiel wohl kippen würde. Tatsächlich aber behielten die HCE Mädels die Nerven und zogen im Anschluss wieder 3 Tore weg. Als in der 48. Minute Milla alleine vorm Tor stand und den Ball in den Maschen versenkte sprang die Tribüne und die Bank mit dem Gefühl auf, das Spiel gewinnen wir.
Insgesamt war zu sehen, dass sich die HCE Mädels im letzten halben Jahr seit der Quali außerordentlich weiterentwickelt habe. Ob es auf der Torwartposition war oder aber auch im Rückraum, im Zusammenspiel mit dem Kreis oder auch in der Abwehr. So starke Spielerinnen wie Landshut sie hat sind schwer zu stoppen und dennoch gelang es immer wieder ihnen das Spiel zumindest schwer zu machen und am Ende war es dann doch die breitere Bank und die Wechseloptionen die dem HCE an diesem Tag in die Karten spielte. Zudem wurde unter der Woche intensiv an dem Auslöser Zahn rechts und links gearbeitet und dieser hat im heutigen Spiel ein ums andere Mal zum Torerfolg geführt.
Das Spiel gegen Landshut war das letzte in diesem Jahr. Die Mädels können auf dem 2. Platz in der Regionalliga überwintern und wenn man sieht, dass die Quali im Mai mit viel Kampf und auch Glück geschafft wurde, können die Mädels stolz auf ihre Entwicklung sein.
In diesem Sinne wünscht euch Euer Trainerteam ein tolles Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Alex und Angelika